Seit 25 Jahren ist die Solinger Firma NWS in Steinbach- Hallenberg aktiv: Für beide Standorte eine Erfolgsgeschichte. 

Steinbach-Hallenberg – Steinbach-Hallenberg ist vielleicht die deutsche Metropole für Zangenherstellung. Dies merkten schon kurz nach der Wende westdeutsche Unternehmen und siedelten sich dort an. Eines davon ist Nöthen Werkzeugqualität Solingen (NWS), das seit 1991 in Thüringen produziert. Fachkräfte waren damals reichlich da, das Werkzeugkombinat Schmalkalden wurde gerade abgewickelt, und die „Wessis" nutzten ihre Chance. Im Fall der NWS wurde es zu einer richtigen Erfolgsgeschichte. Zu dieser Zeit waren die Postleitzahlen noch vierstellig und mit Ost und West gekennzeichnet - 0-6088 für Steinbach-Hallenberg und W-5650 Solingen. ,,Das junge und hungrige Start-up NWS Thüringen war gespannt auf die neue Zeit und bekam die Chance, sich zu entwickeln und aus Fehlern zu lernen", berichtet Michael Adam, Prokurist und Marketingleiter bei NWS. Den Anstoß für die Expansion gab der damals 63-jährige Solinger Firmengründer Willibald Nöthen, der auch heute noch im operativen Geschäft seines Unternehmens mitmischt und für Finanzen zuständig ist. Mit zwei Mitarbeitern in Steinbach-Hallenberg starteten die Solinger ihre Zangenbearbeitung in Steinbach-Hallenberg, heute sind es schon 55. Im Jahr 2008 erweiterte NWS zudem in Schwarza, wo die Mitarbeiterzahl von anfänglich fünf auf nunmehr 25 angewachsen ist. Die beiden Thüringer Standorte kümmern sich um die Grundfertigung und die Produktentwicklung. Dort wird nach Angaben des Unternehmens auch ein Großteil der Ware produziert, und dort stehen auch die modernen CNC-Maschinen des Werkes. Am Hauptstandort Solingen konzentriert man sich dagegen auf die Verwaltung, die Logistik sowie teilweise auf die Grund- und Endfertigung. NWS fertigt seine Zangen und Blechscheren maßgeschneidert auf die Kundenwünsche - auch das ein Geschäftsfeld, das man auch bei anderen Werkzeugmachern im Haselgrund findet.

Nach wie vor versteht sich NWS als Familienbetrieb, wie Adam durchblicken lässt. Gefeiert wird aber nicht im heimischen Thüringer Wald, sondern in Essen. Mit einem Besuch des Musicals „Ich war noch niemals in New York". (bg)

Freies Wort | 09. September 2016 | von: Bernd Götte