Presse

Werkzeughersteller NWS in Haan angekommen

06.02.2021

Die Planungen für die Aufstockung des früheren Hagebaumarkts an der Böttinger Straße laufen. Außerdem legt NWS viel Wert auf Grünflächen auf dem Firmengelände.

Haan Seit 1. Januar 2021 ist es offiziell: Der Werkzeughersteller NWS hat seine Firmenzentrale von Solingen nach Haan verlegt. Für den gebürtigen Haaner und Firmengründer Willibald Nöthen sei der Umzug wie "ein nach Hausekommen", erzählt NWS-Prokurist und -Marketingleiter Michael Adam. Nun schließe sich der Kreis.

Schon Mitte letzten Jahres hatte NWS Gelände und Gebäude des ehemaligen Hagebaumarkts an der Böttinger Straße im Zuge eines Bieterverfahrens gekauft. Auf 4000 Quadratmetern ist seither ein großes Lager mit scheinbar unendlichen Regalmetern entstanden. Zangen in allem Formen und Funktionen, aber auch andere Werkzeuge warten dort auf ihren Versand. Bald soll außerdem die Endfertigung in der Mitte der Halle ihren Platz finden. "Mit unserem Team haben wir in den letzten Monaten das Gebäude von außen gereinigt und innen gestrichen, das Grün zurückgeschnitten, die Regalsysteme ab- und aufgebaut, das Lager und intern Büros umgezogen, eine neue Infrastruktur und vieles, vieles mehr geschaffen", berichtet Adam von m´gemeinsamen Arbeiten im laufenden Geschäftsbetrieb.

Gerne würde NWS das Grundstück künftig mit einem Zaun einfrieden, sich dafür auch um die städtischen Grünflächen direkt an der Grundstückgrenze kümmern. Denn schon zu Baumarktzeiten wurde das Gebäude immer wieder mit Graffiti beschmiert. Das Flachdach ist von der angrenzenden Brücke aus leicht zu betreten, so dass in jüngster Zeit neue Dachfenster bereits beschmiert wurden. Doch das ist noch nicht abschließend geklärt, ebenso wie die Frage, wie eine zusätzliche Etage für Büros aussehen könnte.

"Die Büroetage ist in Planung, dafür suchen wir aktuell noch einen Architekten und Planer", sagt Michael Adam. Unter anderem seien statische Fragen zu klären, weil durch das nicht tragende Flachdach des ehemaligen Baumarkts möglicherweise nur eine freitragende Konstruktion für die weitere Etage realisierbar wäre. 1200 Quadratmeter könnten dann noch einmal dazukommen. Die wären für die NWS-Administration, die derzeit in Solingen ihren Standort hat und Mitte 2022 ebenfalls nach Haan ziehen soll. Ansonsten sei auch die Schaffung von Büro- und Grünflächen auf dem 4000 Quadratmeter großen Parkplatz vor dem Haus denkbar. "Wir stellen uns auf dem großen Areal außerdem eine grüne Insel mit kleinem Teich vor, wo wir mit den Mitarbeitern zum Beispiel gemeinsam grillen können", skizziert der Prokurist Ideen für Entwicklung des Geländes.

Ad acta wurde hingegen das Ansinnen unter anderem aus der Politik gelegt, an dem Standort Wohnflächen zu schaffen. NWS hat insgesamt 135 Mitarbeiter und produziert in den Werkzeughochburgen Solingen, Steinbach-Hallenberg und Schwarza (beide Thüringen) hochwertige Handwerkzeuge. Zu den Kunden gehören vor allem Baumärkte, aber auch der Fach- und Großhandel für Handwerkerund die Industrie. 60 bis 70 Prozent sind sogenannte PrivateLabel-Kunden, die die von NWS hergestellten Produkte unter eigenem Namen verkaufen. Im Ausland hingegen ist die Situation anders: "Dort sind unsere Werkzeuge tatsächlich unter unserem eigenen Namen NWS bekannter", sagt Michael Adam.

 

Info:

Firma NWS fertigt seit 48 Jahren Werkzeuge
1973
gründete der gebürtige Hanner Willibald Nöthen den Werkzeughersteller NWS in Solingen.
1991 wurde in der traditionellen Werkzeughochburg Thüringen nach der Wiedervereinigung Deutschlands eine zusätzliche Produktionsstätte in Steinbach-Hallenberg aufgebaut.
2008 folgte der Produktionsstandort in Schwarza.

 

Rheinische Post | 06.02.2021 | von Ina Bodenröder

NWS-Marketingleiter Michael Adam zeigt im Lager Fa. NWS zwei Zangen aus dem riesigen Werkzeug-Sortiment. (Foto: Stephan Köhlen)
So könnte die Haare NWS-Zentrale einmal aussehen. Die Aufstockung im vorderen Teil muss noch geprüft werden. (Grafik: NWS)