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NWS stellt erstmals Mädchen als Feinwerkmechaniker-Lehrling ein

08.06.2015

Schulische und soziale Kompetenzen

NWS stellt erstmals Mädchen als Feinwerkmechaniker-Lehrling ein

Sandra Günther, 17 Jahre, aus Zella-Mehlis hat in ihrem künftigen Ausbildungsbetrieb NWS ihren Lehrvertrag erhalten. Sie ist der erste weibliche Feinwerkmechaniker-Lehrling in der Niederlassung Schwarza des Solinger Unternehmens.

Sandra besucht die 10. Klasse der Lutherschule Zella-Mehlis. Ursprünglich wollte sie den Beruf der Tierpflegerin erlernen, musste allerdings feststellen, dass entsprechende Angebote sehr dünn gesät waren und nicht gerade vor der Haustür lagen. Sie kommt aus einer Familie, die seit zwei Generationen mit dem Handwerk und Berufen wie Elektroniker und Werkzeugmacher verbunden ist.

Eine „technische Ader“ habe auch sie bei sich festgestellt und sich diese in der Berufsorientierung zunutze gemacht. Durch Internetrecherche stieß sie auf ihren zukünftigen Ausbildungsbetrieb und begann, sich für dessen Ausbildungsberufe zu interessieren. So näherte sie sich letztlich dem Beruf des Feinwerkmechanikers und der CNC-Technik als Verbindung des Computers mit der Technik zur Herstellung von Werkzeugen und Bauteilen an. „Als ich ihre Initiativbewerbung für eine Ausbildung bei uns gelesen und ihre Schulnoten gesehen habe, war klar, dass das mit dem Unternehmen und ihr passen kann“, sagt Hubertus Bocksberger, der seit Jahren ein Händchen für weibliche Lehrlinge in einem nach wie vor von Männern dominierten Beruf hat.

Das Geschlecht spiele für ihn keine Rolle für die Auswahl des Lehrlings, nur die schulischen und sozialen Kompetenzen. Diese sieht er bei Sandra vorhanden und sie habe ihn im Bewerbungsgespräch überzeugt, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Ihr betrieblicher Ausbilder ab 1. September, Paul Wiegand, unterstreicht dies. Er befindet sich zurzeit in der Meisterausbildung zum Feinwerkmechanikermeister im BTZ Rohr-Kloster und hat die Ausbildereignungsprüfung bereits bestanden.

Auch die Neu-Auszubildende kann sich vorstellen, ihre Karriere im Handwerk nach der Gesellenprüfung mit der Meister- oder Betriebswirtausbildung fortzusetzen. Zunächst aber möchte sie ihre Hausaufgaben in der Berufsausbildung so gut wie möglich erledigen.

Das Logo „NWS“ steht für das Unternehmen „Nöthen Werkzeuge Solingen“ und für den Firmengründer Willibald Nöthen. Neben der Niederlassung in Schwarza gibt es eine zweite Südthüringer NL am Standort Steinbach-Hallenberg. In Schwarza produzieren 26 Beschäftigte an zehn Fertigungsinseln mit CNC- und Roboter-Technik hochwertige Zangen und Handwerkzeuge im Zwei-Schicht-Betrieb.

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© deutsche-handwerks-zeitung.de | Südthüringen | 8. Juni 2015 | Alle Rechte vorbehalten

Hubertus Bocksberger überreicht den Berufsausbildungsvertrag an Sandra Günther. Paul Wiegand gratuliert mit Blumen. | Foto: wh