Additive Verfahren bereichern das Sortiment des Werkzeugherstellers NWS aus Schwarza
Seit 2008 ist die NWS Germany Produktion W. Nöthen e.K. auch im südthüringischen Schwarza mit einem eigenen Werk vertreten. Rund zwei Dutzend Mitarbeiter tragen hier mit Produktentwicklung und Grundfertigung an modernen CNC-Maschinen ihren Teil zum internationalen Erfolg des renommierten Werkzeugherstellers bei.
Quasi von Beginn an ist auch das Südthüringer Handwerk mit an Bord: „Wir haben einen kurzen Draht zueinander“, so Andreas Hölzer, Beauftragter für Innovation und Technologie im nur einen Steinwurf entfernten BTZ Rohr-Kloster. Das dortige Kompetenzzentrum Metall- und Fertigungstechnik (Komzet) bietet Informationen, Beratungen, Schulungen und Projektlösungen für metall- und kunststoffverarbeitende Betriebe aus der Region an, um innovative Technologien in das Handwerk zu tragen. „Mit der additiven Fertigung haben wir 2008 ein komplett neues Feld beackert“, so Andreas Hölzer. Insbesondere bei der Herstellung von Prototypen habe sich die Lasersinterbearbeitung, bei der hochfeines Metallpulver Schicht für Schicht mit einem Laser aufgeschmolzen wird, bewährt.
„Normalerweise ist die Produktentwicklung ein sehr langer Prozess mit vielen Beteiligten und Zulieferern“, ordnet NWS-Ausbildungsleiter Paul Wiegand ein, der seinen Meisterbrief auch im BTZ Rohr- Kloster erworben hat. In Kooperation mit dem Komzet habe sich die Entwicklungsphase rasant verkürzen lassen, was sich auch in den Kosten niederschlage. Bereits wenige Tage nach Zusendung der Entwürfe könne NWS die Prototypen auf Messen präsentieren, sie Kunden in die Hand geben und Käufer-Feedback für die Serienproduktion sammeln. „Für einen Industriekletterer haben wir auf diese Weise ein Kombi-Werkzeug entwickelt, das fast seinen kompletten Werkzeuggürtel ersetzt“, beschreibt Paul Wiegand ein Projekt, das ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist. Auch bei der Herstellung von Form einsätzen für Spritzgießwerkzeuge für die eigentliche Serienproduktion habe sich das additive Verfahren bereits etabliert und den Nachbearbeitungsprozess verkürzt.
Der Technologietransfer zur Produktentwicklung, wie er zwischen NWS Germany und dem BTZ Rohr-Kloster praktiziert wird, zeigt, wie durch die Integration moderner Fertigungstechniken und enge Kooperationen Innovationen gefördert und Entwicklungszeiten verkürzt werden können. Dies stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sondern trägt auch zur regionalen Wirtschaftsentwicklung bei.
DHZ Deutsche Handwerks Zeitung | Ausgabe 13-14